Beinvenenthrombose

Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Blutgefäss. Entsteht der Thrombus in einer Vene, so spricht man von einer Venenthrombose. Ein Venenthrombus kann sich lösen und über die Blutbahn in die Lunge gelangen. Verstopft er dort ein Blutgefäss führt dies zu einer Lungenembolie.

Für die Entstehung einer Thrombose sind im Wesentlichen drei Faktoren verantwortlich: Eine Veränderung oder Schädigung der Gefässwand, eine Verlangsamung der Strömungsgeschwindigkeit des Blutes und eine erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes. Situationen, die einen oder mehrere dieser Faktoren begünstigen, zählen entsprechend zu den Risiken für eine Venenthrombose. Dazu gehören Operationen, Verletzungen oder Krebserkrankungen. Langes Sitzen oder Liegen ohne Bewegung der Wadenmuskulatur stellt ein besonderes Risiko für die Entstehung einer Beinvenenthrombose dar. Denn die regelmässige Bewegung der Beinmuskulatur wirkt auf die Venen wie eine Pumpe und hilft, den Blutstrom in den Venen aufrecht zu erhalten. Fällt diese Muskelpumpe weg, verlangsamt sich der Blutstrom und es können sich Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen bilden.

Ihr Spezialist:

Prof. Hardy Schumacher

Die tiefe Beinvenenthrombose ist deshalb so gefürchtet, weil sich ein Thrombus lösen und eine Lungenembolie verursachen kann. Grössere, zentral in der Lunge gelegene Lungenembolien führen zu einem akut lebensbedrohlichen Zustand. Kleinere, periphere Lungenembolien können einen Lungeninfarkt und eine Lungenentzündung auslösen.
Schweregefühl in den Beinen, geschwollene Unterschenkel, überwärmte Unterschenkel, Schmerzen in den Waden oder in den Kniekehlen sind Symptome, die auf eine Venenthrombose hindeuten können. Alle diese Symptome sind jedoch eher unspezifisch. Die Venenthrombose wird deshalb nicht selten erst dann bemerkt, wenn es zu einer Lungenembolie kommt. Treten die genannten Beschwerden direkt nach einer Operation, einer Flugreise oder nach längerer Bettlägerigkeit auf, so sollte man jedoch dringend einen Arzt aufsuchen.

Die tiefe Beinvenenthrombose darf nicht mit Krampfadern verwechselt werden. Krampfadern sind oberflächlich erweiterte Venen. Infolge einer Schädigung der Venenklappen fliesst das Blut immer wieder in die oberflächliche Vene zurück. Sie stellen im Unterschied zu den tiefen Beinvenenthrombosen ein viel geringeres Risiko für eine Lungenembolie dar.

Die Symptome einer Lungenembolie hängen vom Schweregrad der Embolie ab. Eine Lungenembolie kann sich mit akuten Brustschmerzen, Bewusstseinsverlust, atemabhängigen Brustschmerzen, Atemnot, Fieber, Husten und blutigem Auswurf bemerkbar machen.

Bei Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose werden spezielle Untersuchungen des Beines und eine Blutuntersuchung vorgenommen. Gesichert wird die Diagnose mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung, der Dopplersonographie der Venen. Zur Diagnose der Lungenembolie werden Blutuntersuchungen, Röntgenuntersuchung und ein Lungen-MRI durchgeführt.

Das wichtigste Ziel bei der Behandlung einer Venenthrombose ist die Verhinderung einer Lungenembolie. Dazu werden blutverdünnende Medikamente eingesetzt. Im Akutstadium in Form von Spritzen, dann in Tablettenform. Je nach Situation muss die Blutverdünnung über eine lange Zeit hinweg fortgeführt werden. Die Therapie bei einer Lungenembolie richtet sich nach dem Schweregrad der Lungenembolie. Bei grossen Embolien muss der Embolus sofort chirurgisch entfernt oder mit Medikamenten aufgelöst werden. Wie bei der Venenthrombose werden in jedem Fall Blutverdünner eingesetzt. Wenn zusätzlich eine Lungenentzündung besteht, wird diese mit Antibiotika behandelt.

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