Herzkranzgefässe

Persönlich durchgeführte Operationen (Stand 2019)
Erworbene Herzkranzgefässfehler: 3166
Angeborene Herzfehler* (Herz- und Gefässchirurgie bei Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen): 2800
Herztransplantationen: 71

Koronare Herzerkrankung

Die koronare Herzkrankheit (KHK) führt zu einer fortschreitenden Verengung der Herzkranzgefässe, welche den Herzmuskel mit Blut versorgen. Kommt es zu einem akuten Verschluss der Gefässe, spricht man von einem Herzinfarkt.
Die Grundkrankheit bezeichnet man als Atherosklerose, welche beginnend mit Fettablagerungen in der Gefässwand zu einer zunehmenden Verkalkung und dann Verengung der Kranzgefässe führt.
Risikofaktoren für das Entstehen einer KHK sind Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen, Übergewicht, Diabetes und eine familiäre Vorbelastung.

Ihr Spezialist:

Prof. Dr. med Dr. h.c. Paul Robert Vogt

Typisches Symptom der relevanten KHK ist die Angina Pectoris, welche sich als Engegefühl hinter dem Brustbein mit Ausstrahlung in den linken Arm, den Hals oder den Kiefer darstellt. Jedoch können auch Rückenschmerzen oder Schmerzen in der Magengegend Ausdruck einer relevanten KHK sein. Diese Beschwerden sind belastungsabhängig und reproduzierbar.
Man bezeichnet diese dann als stabile Angina pectoris. Treten diese Beschwerden in Ruhe auf, spricht man von einer instabilen Angina Pectoris. Halten die Beschwerden an, ist ein Herzinfarkt wahrscheinlich und man sollte umgehend die Rettung verständigen.

Bereits das Auftreten einer typischen Angina Pectoris lässt einen die Verdachtsdiagnose einer relevanten KHK stellen.
Ergänzend empfiehlt sich die Durchführung eines EKGs. Mit diesem kann auch das Vorliegen eines akuten Herzinfarktes ausgeschlossen werden.
Als weitere diagnostische Mittel dienen das Belastungs-EKG und der Herzultraschall. Falls diese Untersuchungen den Verdacht auf das Vorliegen einer relevanten KHK nicht bestätigen oder vollständig ausschliessen können, empfiehlt sich die Durchführung eines bildgebenden Belastungsverfahrens (Stress-Herzultraschall, Stress-Herz-MRI).

Bestätigt sich der Verdacht einer relevanten KHK oder handelt es sich um einen akuten Herzinfarkt, sollte eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden.

Herzkatheter

Bei dieser Untersuchung wird nach Gabe einer Lokalanästhesie entweder die Schlagader in der Leiste oder am Handgelenk (rechts oder links) punktiert. Nach dem Legen eines «Arbeitszuganges» wird über einen Draht ein dünnes Rohr (Katheter) zum Eingang der Kranzgefässe vorgeschoben und Kontrastmittel in die Gefässe gespritzt. Dabei wird ein Röntgenfilm aufgenommen. Diesen Vorgang muss man mehrmals wiederholen, um das Gefäss aus allen Perspektiven sicher zu beurteilen. Man benötigt für die beiden linken und für das rechte Kranzgefäss zwei verschiedene Katheter.
Kommen bei der Untersuchung Engstellen (Stenosen) zur Darstellung, gibt es prinzipiell drei Behandlungsmöglichkeiten:

  • Sind die Engstellen an sehr kleinen (und damit prognostisch nicht bedeutenden) Gefässen, empfiehlt sich die medikamentöse Therapie.
  • Eine Aufdehnung der Engstelle mittels Ballon und Implantation empfiehlt sich bei umschriebenen Engstellen.
  • Ist der Befall der Gefässe sehr diffus und sind alle Gefässe betroffen, ist häufig die Bypassoperation die beste Option.

Es gibt jedoch auch immer wieder Befunde, welche nicht eindeutig einem der oben genannten Fälle zuzuordnen sind. Dann muss im Team (Kardiologe und Herzchirurg) und im Gespräch mit dem Patienten eine möglichst optimale Lösung erarbeitet werden.

Da die Einlage eines Stents oder die Bypassoperation zwar die Symptome, hervorgerufen durch die Engstelle, beseitigt, aber nicht die Grunderkrankung heilt, muss nach Diagnose einer KHK zwingend eine medikamentöse Therapie erfolgen. Diese soll im optimalen Fall das Fortschreiten der Erkrankung stoppen oder zumindest deutlich verlangsamen.
Neben der spezifischen Behandlung der Risikofaktoren sind vor allem zwei Medikamente von Bedeutung und sollten wenn möglich lebenslang eingenommen werden.

Dies sind zum einen Aspirin zur Verdünnung des Blutes und ein Cholesterinsenker (Statin). Die Einnahme des Statins führt neben der Senkung des Cholesterins auch zu einer positiven Beeinflussung der Entzündung in den Gefässen und somit zu einer Stabilisierung der Verkalkungen. Neben der Einnahme der Medikamente ist aber auch eine Änderung des Lebensstils wichtig. Die Ernährung sollte mediterran sein und möglichst wenig rotes Fleisch beinhalten. Zudem empfiehlt sich regelmässiger Sport im Ausdauerbereich.

*Jeder 100. Mensch wird mit einem Herzfehler geboren, welcher meist früh nach der Geburt korrigiert wird. Viele Patienten benötigen jedoch als Kinder oder Jugendliche, sowie im Erwachsenenalter einen zusätzlichen Eingriff. Oder Erwachsene mit angeborenem (jedoch erfolgreich korrigiertem Herzfehler) benötigen Klappen-, Bypass- oder Aortenchirurgie, welche wegen des angeborenen, früh im Leben korrigierten Herzfehlers sehr anspruchsvoll sein kann.

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