
Nephrologie
Das Wort „Nephrologie“ stammt aus dem Griechischen, „nephros“ heisst Niere. Nephrologie ist somit die Lehre von den Nieren. Der Nephrologe ist in erster Linie ein Internist, denn die Nephrologie ist eines der zentralen Teilgebiete der Inneren Medizin. Die Nieren sind als meistdurchblutete Organe (20% allen Herzbluts) an zahlreichen Körperfunktionen zentral beteiligt, so z. B. an Wasser- und Elektrolythaushalt, Säure-Basen-Stoffwechsel, Blutdruck- und Kreislaufregulation, Blutbildung (Erythropoetin stammt aus den Nieren) und Kalzium-Knochenstoffwechsel (aktives Vitamin D wird in den Nieren gebildet).
Fachärzte für Nephrologie sind spezialisiert auf ambulante und stationäre Abklärung und Behandlung aller Erkrankungen der Niere und auf das Management von PatientInnen mit eingeschränkter Nierenfunktion. Bei chronisch fortgeschrittenen Nierenkrankheiten ist es das wesentliche Ziel des Nephrologen, die Nierenfunktion zu erhalten (Nephroprotektion), um die Notwendigkeit einer chronischen Nierenersatztherapie (Dialyse, Transplantation) zu verhindern oder so weit wie möglich hinauszuzögern.
Typische Probleme bei chronisch stark eingeschränkter Nierenfunktion sind Bluthochdruck, renale Anaemie (Blutarmut), renale Osteopathie (Knochenkrankheit) und die Notwendigkeit der Dosisadaption vieler über die Nieren eliminierter Medikamente. Bei Erreichen der sog. terminalen Niereninsuffizienz leitet der Nephrologe die Dialysebehandlung ein oder führt die Vorabklärungen für Nierentransplantation durch. Deren Nachsorge gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Nephrologen.