Rheumatologische Erkrankung/ Morbus Bechterew
Die wichtigsten rheumatologischen Erkrankungen der Wirbelsäule sind:
- Morbus Bechterew
- Chronische Polyarthritis
Morbus Bechterew
Der Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine chronische rheumatische Entzündung. Typischerweise sind die Gelenkbänder und die Sehnenansätze an den Knochen entzündet. Von den entzündlichen Prozessen betroffen sind vor allem die Wirbelsäule sowie die Kreuz-Darmbein-Gelenke (Iliosakralgelenke). Die Iliosakralgelenke verbinden die Wirbelsäule mit dem Becken. Die Erkrankung verläuft in Schüben mit nächtlichen Schmerzen und Morgensteifheit der Wirbelsäule. Mit der Zeit kommt es zu einer Verknöcherung der Zwischenwirbelgelenke, der Bänder in den Wirbelknochen sowie Bandscheiben, und damit zur zunehmenden Versteifung der Wirbelsäule. Im ausgeprägtem Stadium versteift und verknöchert sich die Wirbelsäule in kyphotischer Stellung.
Behandlung
Hauptziel der Behandlung ist die Linderung der Schmerzen und die Erhaltung der Wirbelsäulenbeweglichkeit. Die Diagnosestellung und konservative Behandlung liegt in der Kompetenz von Rheumatologen.
Operation
Wenn die Wirbelsäule in kyphotischer Stellung versteift ist, haben die Patienten Schwierigkeiten aufrecht zu stehen und horizontal zu blicken. Dies verursacht nicht nur chronische Schmerzen, sondern auch starke Einschränkung der Lebensqualität. Solch eine Situation kann mit einer Aufrichtungsoperation der Wirbelsäule verbessert werden.
Aufrichtungsoperation
Bei diesem Eingriff wird ein Keil aus einem Wirbelkörper ausgeschnitten (Osteotomie) und die Wirbelsäule entsprechend zusammengesetzt, sodass sie in gewünschter Stellung aufgerichtet ist.
Beispiel 1: Die schwere Kyphose der Wirbelsäule durch Morbus Bechterew wird durch eine Osteotomie aufgerichtet
Beispiel 2: Deutliche Normalisierung vom Stand und Blickfeld nach operativer Aufrichtung bei Morbus Bechterew
Chronische Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis)
Bei chronischer Polyarthritis sind multiple Gelenke von einer chronischen Entzündung befallen. An der Wirbelsäule sind meistens die Gelenke am Übergang vom Kopf zur Halswirbelsäule betroffen. Diese führt zu Instabilität, Wirbelkanalverengung und Rückenmarkskompression.
Operation
Hier muss dringend das Rückenmark dekomprimiert und die obere Halswirbelsäule sowie der Kopf stabilisiert werden.
Beispiel: Chronische Polyarthritis mit schwerem Befall von Hals-Kopf-Übergang. Stabilisation mit Implantaten.